Wenn die ersten Zähnchen durchbrechen, geht das leider nicht ganz ohne Schmerzen ab. Besonders die beiden mittleren Schneidezähne oben und unten sorgen oft dafür, dass Dein Baby weint. Aber auch beim Durchbruch der weiteren Zähne kann es zu schmerzhaften Begleiterscheinungen kommen. Nachfolgend findest Du viele Infos und Tipps rund um die Zahnungshilfe.

Wann kommen die ersten Zähne und woran erkennst Du den bevorstehenden Zahndurchbruch?

Im Alter von vier bis acht Monaten ist es durchschnittlich soweit: Der erste Zahn ist da! Bevor dieser erste Zahn tatsächlich sichtbar ist, gibt es mehrere deutliche Anzeichen. Dein Baby ist unruhiger als sonst, der Speichelfluss wird stärker. Es steckt oft einen oder mehrere Finger in den Mund. Wenn du genau hinschaust, sieht das Zahnfleisch gerötet oder geschwollen aus. Ein äusseres Anzeichen kann die Rötung der Wangen sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Zähne zuerst oben oder unten durchbrechen. Bei manchen Kindern kommt ein Zahn, bei anderen gleich zwei auf einmal. Auch die Altersspanne ist recht gross. In Einzelfällen kommt es vor, dass Babys bereits mit dem ersten Zahn geboren werden, ebenso kann der erste Zahne auch erst nach dem achten Lebensmonat kommen. Wenn Du Veränderungen bei Deinem Kind feststellst, die auf ein Unwohlsein hindeuten, können Beschwerden beim Zahnen die Ursache sein.

Was Deinem Kind beim Zahnen besonders zu schaffen macht

Zunächst ist Schmerz in jeder Form für Babys besonders schlimm: Sie verstehen noch nicht, was da gerade passiert und können in keiner Weise äussern, wo es weh tut. Das Zahnfleisch reagiert einerseits sehr empfindlich, auf der anderen Seite ist der Wunsch nach einem Gegenstand, auf dem das Baby herumbeissen kann, gross. Deshalb wandern auch viele Spielsachen oder die Finger in den Mund. Dazu kommt manchmal eine leicht erhöhte Körpertemperatur, einige Kinder reagieren auch mit Durchfall oder einem wunden Po. Wenn Dein Baby nachts aufwacht, empfindet es den Schmerz vielleicht besonders stark. Es lässt sich nur schwer beruhigen und braucht länger, bis es wieder einschläft. Manche Babys haben einen geringeren Appetit, einige möchten öfter trinken.

Wie eine Zahnungshilfe die Beschwerden verringern kann

Mittelfeste Gegenstände eignen sich am besten, um den Durchbruchschmerz abzuschwächen. Nachdem Dein Kind in dieser Phase alles in den Mund steckt, kontrollierst Du am besten die Spielsachen. Beissringe aus Holz sind bedingt geeignet, achte auf eine schadstofffreie Lackierung oder noch besser auf Utensilien aus unbehandeltem Holz.

Der Beissring als klassische Zahnungshilfe

Einen Beissring aus hochwertigem, schadstofffreiem Kunststoff kann Dein Baby gefahrlos verwenden. Das Material ist fest genug, dass es sich zum Herumkauen eignet und weich genug, um Verletzungen zu vermeiden. Wenn Du mehrere Beissringe mit Kühlelement im Gebrauch hast, kannst Du immer ein oder zwei Exemplare im Kühlschrank aufbewahren – Kälte kann die unangenehmen Empfindungen noch weiter reduzieren. Wichtig: Beissringe mit Kühlelement nie im Tiefkühler oder Gefrierfach aufbewahren. Das Füllwasser kann gefrieren und Deinem Baby beim Draufbeissen starke Schmerzen oder sogar Verletzungen im Mundraum bereiten. Prüfe auch jeweils die Angaben des Herstellers, ob der Beissring ausgekocht werden kann.

Schmerzstillende Gels als Zahnungshilfe

Ein schmerzstillendes Gel, spezielle Zahnungsgels oder eine Tinktur eignet sich zum Auftragen auf das Zahnfleisch. Sie haben eine leicht betäubende Wirkung und können dann helfen, wenn der Zahndurchbruch bei Deinem Baby besonders schmerzhaft ist. Wichtig ist die richtige Dosierung, bitte vorsichtig und behutsam auftragen. Wenn zu viel davon in den Mund-/Rachenraum gelangt, kann das Schlucken erschwert werden. Wir raten dazu, beim Kinderarzt nachzufragen und Babys nicht bedenkenlos selbst zu behandeln. Du kannst Dich auch für homöopathische Zäpfchen oder Globuli entscheiden. Diese Arzneien sind frei von Nebenwirkungen, allerdings ist die Wirkung nicht gesichert.

Hausmittel beim Zahnen: Gut oder nicht?

Schnell wirksam und immer verfügbar: Nimm einen sauberen Waschlappen aus Frottee und tränke ihn mit kaltem Wasser oder Kamillentee. Dann gut auswringen und dem Baby zum Nuckeln geben. Es wird abgelenkt, die Kühle und die Feuchtigkeit lindern den Schmerz. Ebenfalls gut ist eine Veilchenwurzel zum Kauen. Veilchenwurzeln enthalten entzündungshemmende und adstringierende Wirkstoffe, die beim Zahnen helfen. Du kannst die Veilchenwurzel alle paar Tage abkochen, damit sie wieder keimfrei wird. Bitte in der Nähe bleiben, für den Fall dass Dein Baby kleinere Teile heraus beisst.

Lebensmittel, die den Schmerz reduzieren

Bestimmte Speisen und Getränke können helfen, dass Dein Baby den Schmerz nicht zu stark empfindet. Natürlich gelten dabei die allgemeinen Empfehlungen, welche Lebensmittel in welchem Lebensalter schon gegeben werden dürfen. Gut ist alles, was kühlt, etwa ein Stück Gurke zum Kauen. Auch Karotten haben einen positiven Effekt. Manche Kinder lieben feste Brotrinde – nicht allzu hart, damit sich Dein Baby beim Kauen nicht weh tut. Bei allen festen Lebensmitteln, die Du Deinem Baby reichst, bitte in der Nähe bleiben – manchmal beisst es grössere Stücke ab und könnte sich daran verschlucken. Ein guter Nebeneffekt: Satte Babys sind zufriedener, das ist in schmerzhaften Zeiten besonders wichtig. Du kannst auch Flüssigkeiten anbieten, zum Beispiel Wasser oder ungesüssten Kamillentee.

MAM Zahnungshilfen

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