Schluckauf bei Babys kommt sehr häufig vor. Schon bei Neugeborenen kann es passieren, dass das Baby einen Hitzgi hat – meistens nach dem Stillen oder Füttern mit der Flasche. Der Schluckauf ist nicht gefährlich, sondern oft ein natürlicher Reflex. Trotzdem kann er manchmal sehr ausgeprägt sein und lange andauern. Dann möchtest du deinem Baby bestimmt gern helfen, damit der Hitzgi rasch wieder aufhört. Wir gehen der Ursache auf den Grund und geben Tipps, was du gegen den Hitzgi bei Babys unternehmen kannst.
Warum hat dein Baby einen Hitzgi?
Alle Organe sind bei der Geburt vollständig angelegt, aber oft noch nicht ganz ausgereift. Die Atmungsorgane und das Zwerchfell müssen sich erst an den Lebensalltag gewöhnen. Oft reicht schon ein lauter Schrei, ein Kältereiz oder dein Baby trinkt zu hastig. Dann schluckt es Luft und genau diese Luft möchte das Kind wieder loswerden. Der kindliche Organismus reagiert mit einem Hitzgi. Übrigens nicht erst nach der Geburt, auch im Mutterleib kann dein Baby schon einen Schluckauf haben. Du spürst das daran, dass sich die Bauchdecke mehrmals rhythmisch bewegt. Während der Schwangerschaft ist der Schluckauf sogar eine sehr sinnvolle Erscheinung. So kann das ungeborene Baby kein Fruchtwasser einatmen, wenn sich der Kehlkopfdeckel schliesst.
In medizinischer Hinsicht handelt es sich beim Schluckauf um einen Reflex des Zwerchfells. Am Zwerchfell befindet sich der sogenannte Phrenicus-Nerv. Wenn dieser Nerv gereizt wird, bekommt das Baby einen Schluckauf. Ausserdem steuert die Muskulatur des Zwerchfells die Atmung. Manchmal ziehen sich die Muskeln unregelmässig zusammen. Das Baby atmet ein, der Kehlkopfdeckel schliesst sich. So kommt es zum Hitzgi, weil sich die Luft staut.
Beim Stillen oder Füttern mit einem Schoppen ist der Hitzgi ebenfalls ein häufiges Phänomen. Ist das Kind vor dem Anlegen sehr hungrig, dann trinkt es zu gierig und schnappt hin und wieder nach Luft. Wenn zugleich noch ein leichter Schnupfen auftritt, fällt das Atmen durch die Nase schwer. Auch zu grosse Löcher im Sauger der Flasche können den Schluckauf bei Babys verursachen.
Ist ein Schluckauf bei Babys gefährlich?
Ein Hitzgi bei Babys sieht schlimmer aus (und hört sich manchmal beängstigend an), als er eigentlich ist. Der Schluckauf ist ein normaler Reflex, der bei ganz kleinen Babys sehr oft auftritt. Der Kinderarzt kann dich beruhigen: Ein Schluckauf bei Babys ist im Normalfall nicht gefährlich. Es handelt sich dabei sogar um einen nützlichen Schutzmechanismus, damit der Mageninhalt nicht wieder hochkommt. Zudem wird die Muskulatur des Zwerchfells und der Rippen trainiert.
Aber: Wenn du dein Baby beobachtest, dann stellst du fest, ob es sich vom Hitzgi gestört fühlt oder nicht. Manche Babys sind sehr irritiert, beginnen zu schreien oder würgen die Milch wieder hoch. Zum Glück gibt es sanfte, wirksame Hilfen, die dein Baby vom Hitzgi befreien.
Das hilft dem Baby, wenn es der Hitzgi plagt
Vorweg Dinge, die du nicht machen solltest, obwohl solche Tipps bei Erwachsenen mit Schluckauf oft gut funktionieren: Erschrecke dein Baby auf gar keinen Fall. Laute Geräusche sind zwar nicht unbedingt schädlich, sollten aber nicht gezielt eingesetzt werden. Dein Kind kann mit vielen Verhaltensweisen noch nicht richtig umgehen. Es soll nicht verstört werden. Auch Nase zuhalten ist keine gute Idee.
Zunächst ist eine gute Vorbeugung beim Stillen oder Füttern mit der Flasche sinnvoll. Warte nicht, bis dein Baby vor Hunger und Durst weint. Wenn du es zum Stillen anlegst, ist Ruhe immer ein guter Ratgeber. Das ist zwar nicht immer einfach – besonders, wenn du noch ein zweites oder drittes älteres Kind hast, geht es manchmal laut und hektisch zu. Aber vielleicht schaffst du es trotzdem, zum Stillen eine ruhige Umgebung zu finden. Wenn du dein Baby mit dem Schoppen fütterst, ist der passende Sauger entscheidend. Er sollte von der Grösse her passen, das Loch muss auf das Alter des Kindes und die Konsistenz der Flaschenmilch angepasst sein.
Tipp 1: Etwas zu trinken geben
Ein bewährtes Mittel, um den Schluckauf bei Babys in den Griff zu bekommen: Lass dein Kind etwas trinken. Gut geeignet ist Wasser oder ungesüsster Tee. Schon wenige Schlucke reichen oft aus, damit der Hitzgi bei Babys wieder verschwindet. Durch das Trinken entspannt sich die Muskulatur des Zwerchfells, der Hitzgi hört auf.
Tipp 2: Für Entspannung sorgen
Entspannung ist schon fast ein Zauberwort, wenn sich dein Baby aus irgendeinem Grund unwohl fühlt. Nimm es auf den Arm, schaukle es sanft und sprich leise mit ihm. Ausserdem kannst du leise singen oder summen. Dein Baby kommt zur Ruhe, das wirkt sich auch sehr positiv auf den Schluckauf aus. Die körperliche Nähe zu Mama oder Papa sorgt bei vielen kleinen Problemen für Hilfe. Babys brauchen die Nähe und geniessen die Wärme eines direkten Kontakts.
Tipp 3: Wärme und Massage
Kälte kann den Hitzgi bei Babys verursachen. Dann hilft es, wenn die Umgebungstemperatur wieder stimmt. Auf dem Bäuchlein tut ein warmes Dinkel- oder Kirschkernkissen gut. Auch eine sanfte Bauchmassage kann helfen. Eine Massage der Hände und Füsse empfinden Babys ebenfalls als angenehm, besonders dann, wenn sich die Füsse und Hände kalt anfühlen.
Tipp 4: Bäuerchen machen lassen
Kommt beim Stillen oder Füttern zu viel Luft in den Magen, weil das Kind zu hastig trinkt, ist ein Bäuerchen eine gute Abhilfe. Dafür nimmst du dein Kind auf den Arm, mit der Bauchseite zu dir. Das Köpfchen ruht auf deiner Schulter. Dann klopfst du ihm sanft auf den Rücken. Gelegentlich kann Milch mit hochkommen. Denke vorsichtshalber daran, deine Kleidung mit einer Mullwindel zu schützen. Beim Aufstossen entweicht die überschüssige Luft und der Schluckauf bei Babys hört oft sofort wieder auf.
Tipp 5: Sanft ins Gesicht des Babys pusten
Einer der besten Tipps stammt von Dr. Hans-Ulrich Neumann, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. Er rät dazu, dem Baby behutsam ins Gesicht zu pusten. Diese Methode ist sehr wirkungsvoll. Das Kind erschrickt nicht, sondern ist eher erstaunt. Es ändert unbewusst seinen Atemrhythmus, das Zwerchfell entspannt sich und der Hitzgi hört auf.
Immer wichtig: Ruhe bewahren! Solange dein Kind keine Anzeichen zeigt, dass es Schmerzen hat, länger weint oder schreit, ist alles in Ordnung. Der Schluckauf bei Baby verschwindet oft ganz von alleine. Mit zunehmendem Alter kommt er immer seltener vor. Und wenn du doch das Gefühl hast, dass dein Baby leidet, helfen unsere Tipps bestimmt!